Beobachtet man Freigängerkatzen oder Katzen in natürlicher Umgebung, stellt man fest, dass ihre Tagesbeschäftigung aus Schlafen oder Ruhen, Fressen, Spielen und auch Jagen besteht. Die meisten Katzen müssen sich für ihren Nahrungserwerb nicht mehr groß anstrengen. Kommt der kleine oder große Hunger, steht meist im Napf schon die nächste Mahlzeit bereit. Artgerecht ist diese Form der Futterquelle aber leider nicht. Als Mensch empfinden wir es erstrebenswert und zufriedenstellend, wenn wir eine Mahlzeit ohne viel Aufwand auf den Tisch bekommen. Zu Freunden oder ins Restaurant zu gehen und für sein Essen nichts zu machen, erfüllt uns zumeist mit Freude. Katzen hingehen sind instinktiv Jäger. In der Natur ein Beutetier zu erjagen, erfordert viele Fähigkeiten von Katzen; die Sinne zu nutzen, um die Beute aufzuspüren, Geduld, um die Beute zu belauern, um dann im richtigen Moment zum Sprung anzusetzen und mit Schnelligkeit sowie Geschick die nächste Mahlzeit zu erjagen. Und nicht immer klappt es auf Anhieb, das heißt für die Katze von vorne zu beginnen. Für die Katze ist die Jagd nicht nur Mittel zum Zweck, um nicht zu verhungern, sondern es ist auch eine beliebte Beschäftigung. Zudem nehmen Katzen nicht wenige große Mahlzeiten zu sich, sondern sie fressen viele kleine „Snacks“ über den ganzen Tag verteilt. So nimmt die Jagd normalerweisen einen großen Teil ihrer Tagesaktivität ein.
Betrachtet man mit diesem Wissen das Fressverhalten von vielen Hauskatzen, versteht man auch, wie es zu manchen Problemen in der Mensch-Tier- Beziehung kommen kann. Denn bei der gut genährten Katze ist der Weg bis zum Fressnapf nicht besonders weit, aber dafür kommt den Tag über schnell Langeweile auf. Neben der Unzufriedenheit kann es dadurch auch zu Problemen wie Übergewicht oder Betteln kommen.