Erste Hilfe beim Hund


Für Mensch wie auch Hund gilt: Bei Notfällen kann das richtige Handeln bis zum Eintreffen beim Tierarzt Leben retten. Vielerorts werden von Tierarztpraxen oder Hundevereinen auch spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Hunde angeboten, bei denen Sie die wichtigsten Maßnahmen lernen. Einige Maßnahmen haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst.

Bewusstsein überprüfen

  • Rufen Sie den Hund beim Namen und achten Sie auf seine Reaktionen an Ohren, Augen und Rute.
  • Testen Sie auch die Pupillenreaktion (bei plötzlichem Lichteinfall verengt sich die Pupille) und den Lidreflex (bei leichter Berührung des Augenlids erfolgt ein sofortiger Lidschluss).
  • Überprüfen Sie die Herz-/Pulsfrequenz (den Herzschlag können Sie an der linken seitlichen Brustwand fühlen und den Puls in der Mitte der Oberschenkelinnenseite, der Normalwert liegt bei 80 bis 120 Schlägen pro Minute).
  • Kontrollieren Sie die Atmung (Heben und Senken des Brustkorbes, normal sind 10 bis 40 Atemzüge pro Minute).
  • Beachten Sie das Aussehen der Schleimhäute (normalerweise rosafarben, feucht-glänzend).
  • Überprüfen Sie die kapillare Rückfüllzeit (nach Fingerdruck auf das Zahnfleisch sollte es innerhalb von 2 Sekunden wieder von weiß zu rosa wechseln – im Schockzustand ist dies nicht der Fall).

Atemstörungen oder -stillstand

Legen Sie den Hund auf die rechte Seite und überstrecken Sie seinen Kopf leicht. Öffnen Sie sein Maul und ziehen Sie vorsichtig seine Zunge heraus, um zu prüfen, ob Erbrochenes die Atemwege behindert. Wenn ja, sofort entfernen. Schieben Sie danach seine Zunge in die Maulhöhle und halten Sie die Schnauze zu. Legen Sie dann ein Tuch über die Nase, den Fang weiterhin geschlossen halten, mit den Fingern der anderen Hand ggf. einen Ring formen und da durch 5 bis 6 Mal in die Nase blasen. Warten Sie ca. 1 Minute ab, ob die Spontanatmung wieder einsetzt. In diesem Fall würde sich der Brustkorb heben. Wenn nicht, setzen Sie die Beatmung fort, dieses Mal mit ca. 20 Atemstößen pro Minute. Beenden Sie die Beatmung, wenn der Hund nicht nach 10 Minuten wieder selbständig atmet.

Herzstillstand

Legen Sie den Hund auch in diesem Fall auf die rechte Seite und kontrollieren Sie auch hier zuerst die Maulhöhle auf Fremdkörper. Legen Sie Ihre Hand flach auf seinem Brustkorb hinter dem linken Ellbogen auf und drücken Sie diesen leicht 10 Mal zusammen (bei kleinen Rassen weniger und bei großen mehr Druck ausüben). Dann 2 Mal beatmen und abwarten, ob Herzschlag und Atmung wieder einsetzen. Ansonsten den Vorgang im Verhältnis 15x Herzmassage zu 2x Beatmung fortsetzen. Bei Hunden bis zu 20 kg kann die Herzmassage mit gefalteten Händen auch in Rückenlage erfolgen.

Blutungen stillen

Untersuchen Sie, wo genau der Hund blutet. Bei starken Blutungen an den Beinen können Sie am oberen Bereich der Gliedmaße (z. B. mittels Gürtel) abbinden. An anderen Stellen Druckverband oder sterile Mullkompressen anlegen.

Druckverband

  • Legen Sie Watte oder alternativ eine Lage Taschentücher auf die Wunde.
  • Umwickeln Sie diese anschließend mit einer Mullbinde.
  • Dann eine weitere Schicht Taschentücher (o. ä.) und fixieren Sie diese wieder mit der Mullbinde.
  • Zum Schluss verknoten.
Druckverband beim Hund richtig anlegen
Schritt 1 des Druckverbandes für Hunde wiederholen

Transport von verletzten Tieren

Umgreifen Sie den Hund am Bauch an den hinteren Beinen und vorne im Brustbereich. Die verletzte Seite des Tieres sollte dabei abgewandt von Ihrem Körper sein. Wenn der Hund sich die Beine verletzt oder ggf. gebrochen hat, sollten die Beine frei hängend sein.

Der richtige Transport des verletzten Hundes ist ebenfalls wichtig
Korrekte Tragweise eines verletzten Hundes


Bei bewusstlosen Tieren sollten Sie diese erst auf die Seite umlagern und dann in der Seitenlage transportieren. Darauf achten, dass der Hund auf der unverletzten Seite liegt.
Legen Sie den Hund vorsichtig zur Seite, bringen Sie den Kopf und Wirbelsäule in eine gerade Linie, ziehen Sie vorsichtig Vorder- und Hinterläufe auseinander. Sollte der Hund ohnmächtig sein, überstrecken Sie den Kopf, öffnen Sie den Mund und ziehen Sie die Zunge aus dem Mund, sodass der Hund gut atmen kann.

Hitzschlag

Besonders langhaarige Hund mit dichter Unterwolle und brachyzephale (kurznasige) Rassen sind von Kreislaufversagen durch Überhitzung gefährdet. Symptome für einen Hitzeschlag sind starkes Hecheln bzw. Speicheln, schneller Herzschlag (an der linken seitlichen Brustwand fühlbar) und hoher Puls (in der Mitte der Oberschenkelinnenseite fühlbar, normalerweise bei 80 – 120 Schlägen pro Minute), Abgeschlagenheit, unkoordinierte Bewegungen und ggf. Krämpfe oder sogar Bewusstlosigkeit. In diesem Fall sollten Sie den Hund sofort in den Schatten bzw. eine kühlere Umgebung bringen und ihn mit Wasser oder nassen Tüchern abkühlen, um die Körpertemperatur zu senken. Um einen Schock zu vermeiden, niemals das ganze Tier mit Wasser übergießen, sondern langsam von den Pfoten zum Herzen hin vorgehen.

Wasserrute

Die sogenannte Wasserrute klingt zunächst harmlos, aber verbirgt hinter ihrem Namen eine schmerzhafte Erkrankung für Ihren Vierbeiner. Vor allem im Sommer, der Badesaison des Jahres, tritt diese Erkrankung auf – häufig nach einer ausgiebigen Schwimmeinheit des Hundes.

Die Wasserrute zeigt sich symptomatisch vor allem durch die charakteristische Rutenhaltung des Hundes. Die Rute ist für wenige Zentimeter geradegestellt und hängt dann schlaff herunter. Meist hält der Hund aufgrund der Schmerzen zusätzlich den Harn- und Kotabsatz zurück und nimmt eine Schonhaltung im Sitzen ein (seitliches Wegkippen des Beckens). Zudem reagieren sie bei Berührungen am Schwanzansatz in der Regel sehr schmerzhaft.

Sollte Ihr Hund oben genannte Symptome zeigen, sollten Sie unbedingt zügig einen Tierarzt aufsuchen, damit Ihr Vierbeiner entsprechend behandelt werden kann. Meist erfolgt eine Behandlung mittels Schmerz- und Entzündungshemmer oder einer verordneten Physiotherapie. Warme Umschläge an der Schwanzbasis können ebenfalls einen positiven Einfluss haben. Vor allem ist aber eines angesagt: Ruhe und Schonung.

Vergiftung

Hat Ihr Hund eine giftige Substanz gefressen, ist es wichtig für den Tierarzt zu wissen: Was, wie viel und wann wurde es gefressen? Falls vorhanden, nehmen Sie die Reste mit zum Tierarzt, damit dieser die richtigen Maßnahmen ergreifen kann.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Vergiftung vorliegt, sollten Sie auf folgende Symptome achten: Starkes Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Kreislaufprobleme, neurologische Ausfallerscheinungen wie z. B. Apathie oder ein schwankender Gang. Auch in diesem Fall den Tierarzt sofort aufsuchen und nicht selbst den Hund bspw. zum Erbrechen bringen. Bei Augen- oder Hautreizungen nur mit Wasser spülen.

Verletzte Pfote

Durch ständigen Kontakt mit Schmutz ist die Pfote bei Verletzungen akut durch Infektionen gefährdet. Da darüber hinaus eine Pfotenverletzung für den Hund ein sehr unangenehmer und schmerzhafter Umstand ist, sollte man nicht lange mit der Erstversorgung der Wunde warten, den Fremdkörper, sofern leicht möglich entfernen und einen Pfotenverband anlegen. Im Anschluss empfiehlt es sich, zumindest bei schwereren Verletztungen, bei einem Tierarzt vorstellig zu werden und mit ihm das weitere Vorgehen abzustimmen.

  • Legen Sie lange Wattestreifen zwischen die Zehen und unter die Wolfkralle. Die Streifen sollten ausreichend lang sein und ein gutes Stück überstehen, damit sie nach dem Anlegen des Verbandes nicht verrutschen.
  • Legen Sie einen etwa pfotenbreiten Wattestreifen von der Pfotenoberseite bis zur Unterseite.
  • Nun beginnt man, mit der elastischen Mullbinde die Watte zu fixieren. Legen Sie die Mullbinde einmal von der Oberseite zur Unterseite der Pfote.
  • Wickeln Sie die Mullbinde einige Male um die Pfote, sodass diese komplett bedeckt ist. Ziehen Sie die Binde so fest, dass der Verband gut anliegt. Die Pfote sollte aber nicht eingeschnürt werden, die Blutzirkulation darf nicht behindert werden.
  • Umwickeln Sie den fertigen Verband mit wasserfestem Klebeband an einigen Stellen. Damit der Verband nicht abrutscht, das Klebeband am oberen Ende so ansetzen, dass ungefähr die Hälfte auf dem Fell ist.
Hundepfote nach einer Verletzung richtig verbinden
Pfotenverband beim Hund mit Mullbinde fixieren

Schnauzverband

Ein verletzter Hund kann aufgrund seines Schocks, aus Angst oder vor Schmerzen versuchen, Sie zu beißen. Um diese Gefahr zu unterbinden, können Sie ihm einen Schnauzverband anlegen.

  • Knoten Sie vorsichtig eine Schlinge um den Fang – der Knoten sollte dabei nach oben zeigen.
  • Führen Sie die Schlinge nochmal um den Fang und machen Sie unterhalb auch nochmal einen Knoten.
  • Dann führen Sie die Schlinge (unter den Ohren) in den Nackenbereich und knoten Sie die Schlinge dort ein letztes Mal.
Schnauzenverband beim Hund richtig anlegen
Weitere Knoten unterhalb der Hundeschnauze machen
Schnauzenverband für Hunde mit Knoten im Nacken fixieren

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