Zahnerkrankungen bei der Katze: was tun?


Als Werkzeug zum Fangen und Erlegen der Beute, als Mittel zur Kommunikation oder zum Kauen – die Zähne spielen im Leben der Katze eine sehr wichtige Rolle. Außerdem ist ein strahlendes Katzenlächeln mit gesunden Zähnen nicht nur optisch schön anzusehen, sondern es ist auch ein wichtiger Indikator für die allgemeine Gesundheit einer Katze. Leider wird das Thema oft vernachlässigt, da viele Katzenhalter nicht wissen, dass auch ihre Samtpfoten an Zahnerkrankungen leiden können. Von Zahnstein und Zahnfleischentzündungen bis hin zu ernsthaften Infektionen und Zahnverlust – Zahnerkrankungen bei Katzen sind leider weit verbreitet und führen zu ernsthaften Gesundheitsproblemen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Die Anatomie der Katzenzähne

Erwachsene Katzen haben im Durchschnitt 30 Zähne, die sich in drei Kategorien unterteilen lassen: Schneidezähne, Eckzähne und Backenzähne. Die Zahnstruktur besteht aus einer harten äußeren Schicht, dem Zahnschmelz, der die Zähne vor Schäden schützt, sowie darunter liegende Schichten, Dentin und Pulpa, die Nerven und Blutgefäße enthalten. Die Zähne einer Katze sind speziell an ihre Ernährungsweise als Fleischfresser angepasst. Dabei übernehmen die unterschiedlichen Arten der Zähne auch verschiedene Aufgaben im Alltag, wie zum Beispiel beim Erlegen der Beute.

Erwachsene Katzen haben im Durchschnitt 30 Zähne. Die Anatomie der Katzenzähne.

FORL – die häufigste Zahnerkrankung bei Katzen

Zahnerkrankungen kommen bei der Katze leider sehr häufig vor. FORL, kurz für „Feline odontoclastic resorptive lesions“ ist dabei die häufigste und auch schmerzhafteste Zahnerkrankung bei Katzen, bei der sich die Zähne langsam abbauen. Jede 3. Katze (egal welche Rasse, vor allem aber Siam und Perserkatzen) ist davon betroffen - ab dem fünften Lebensjahr sogar jede zweite Katze. Bei FORL löst sich der Zahn inklusive Zahnwurzel von innen nach außen hin auf. Verursacht wird die Krankheit vermutlich durch Probleme im Calciumstoffwechsel und durch Calcium-Unterversorgung. Dabei aktivieren körpereigene Zellen sogenannte Odontoklasten, welche das Zahnbein abbauen, um Calcium zu mobilisieren. Es kommt zu einer autoimmunen Reaktion, bei der der komplette Zahnhalteapparat sowie die Zähne aufgelöst werden. Zusätzlich wird FORL durch Entzündungen des Zahnfleisches und durch Zahnstein begünstigt. Zu Beginn ist die Erkrankung nicht schmerzhaft und ebenso mit bloßem Auge nicht sichtbar. Nach dem Auflösen der Zahnwurzel liegen Nerven frei, die durch Kontakt mit Speichel und Keimflora zu großen Schmerzen bei der Katze führen.

Es gibt drei Formen von FORL: Typ 1 entsteht meistens gemeinsam mit Zahnbelag, Zahnstein und Entzündungen des Zahnfleisches. Typ 2 kann zunächst sogar ohne äußerlich sichtbare Prozesse, wie Entzündungen, entstehen. Dabei wird die Zahnwurzel in Knochengewebe umgewandelt und „verschmilzt“ sozusagen mit dem Kieferknochen. Typ 3 ist eine Mischung aus den ersten beiden Formen.

Symptome von FORL bei Katzen

Erkrankt die Katze an FORL gibt es verschiedene Symptome. Katzen mit Zahnschmerzen können Probleme beim Kauen haben oder Futter ganz vermeiden. Eine vermehrte Speichelproduktion kann ebenfalls auf Schmerzen hinweisen. Auch Kopfschütteln oder eine Kopfschiefhaltung, damit nur eine Seite beim Kauen belastet wird, sowie Zähneknirschen und -klappern (sogenanntes Chattering) gehören zu den Symptomen von FORL. Bei fortschreitender FORL-Erkrankung kann die Katze auch Zähne verlieren, die am Zahnhals abbrechen. FORL Typ 1 bringt außerdem Rötungen, Entzündungen und Wucherungen des Zahnfleisches mit sich.  Hat die Katze besonders starke Schmerzen kann das auch dazu führen, dass die Katze sich zurückzieht, reizbar wird oder Probleme beim Spielen hat.

Symptome von FORL Haben Katzen besonders starke Zahnschmerzen, kann es passieren, dass sie sich zurückziehen.

Diagnose FORL bei Katzen

Treten Symptome von FORL auf, ist es notwendig einen Tierarzt aufzusuchen. Am besten einen, der auf Katzenzähne spezialisiert ist, da entsprechendes Equipment und spezielle Kenntnis notwendig sind. Bei Verdacht auf FORL wird die Maulhöhle der Katze auf Entzündungen, Wucherungen, Zahnfleischtaschen, Zahnstein oder weitere Veränderungen an den Zähnen und dem Zahnfleisch untersucht und sondiert. Unabdingbar ist ein Röntgen des Zahnapparates, da nur so Auflösungen der Wurzel und des Zahnbeines sichtbar sind. Generell kann eine genaue Untersuchung sowie ein Röntgen nur geschehen, wenn die Katze unter Narkose steht. Im besten Fall sollte so eine Untersuchung bei jeder Zahnsanierung durchgeführt werden, um eine Veränderung in der Maulhöhle frühzeitig zu erkennen.

Therapie von FORL bei Katzen

Erkrankt die Katze an FORL, lässt sich die Auflösung des Zahnbeines leider nicht stoppen oder umkehren. Die einzige mögliche Therapieform ist eine operative Zahnentfernung, um den Entzündungsprozess zu stoppen und damit verbundene Schmerzen zu beseitigen. Auch mit weniger Zähnen kann die Katze sehr gut leben, die Hauptsache ist dabei, dass die Mieze schmerzfrei ist.

Weitere Zahnerkrankungen bei der Katze

Neben FORL gibt es auch weitere Zahnerkrankungen bei der Katze. Hierbei muss zwischen Erkrankungen der Zähne und Erkrankungen des Zahnfleisches sowie des Zahnbettes unterschieden werden. Häufig sind jedoch beide Strukturen betroffen.

Zahnsteinbildung bei der Katze

Zahnstein gehört zu den Zahnerkrankungen, die nur die Zähne betreffen. Es entsteht durch die Ablagerung von Plaque, einem klebrigen Film, der aus Bakterien, Speichel und Futterresten besteht. Wenn Plaque nicht regelmäßig entfernt wird, mineralisiert und erhärtet es sich. Zahnstein entsteht, der die Zähne umgibt. Zahnstein selbst führt jedoch nicht zu Entzündungen im Katzenmaul, jedoch aber die Bakterien, die auf der rauen Zahnoberfläche hängen bleiben und das Zahnfleisch reizen.

Zahnsteinbildung bei der Katze Zahnstein entsteht durch die Ablagerung von Plaque und kann zu Entzündungen führen.

Wie viel Zahnstein entsteht, hängt stark von der Menge an Speichel ab, sowie der Zahnstellung oder der Bakterienflora im Katzenmaul. Daher kann – verursacht durch Zahnstein – auch unangenehmer Maulgeruch bei der Katze entstehen.

Gingivitis/Stomatitis bei der Katze

Ist das Zahnfleisch gesund, ist es rosa, feucht, glatt und glänzend. Je nach Rasse oder Fellfarbe kann das Zahnfleisch sogar dunkle Flecken haben oder sogar komplett dunkel pigmentiert. Ist das Zahnfleisch entzündet, erkennt man das am roten Rand am Übergang von Zahn zum Zahnfleisch. Eine Entzündung des Zahnfleisches (auch Gingivitis genannt) tritt oft in Verbindung mit Zahnsteinbildung auf. Das Zahnfleisch erscheint rot, geschwollen und blutet leicht – auch bei geringer Berührung. Besonders betroffene Stellen sind der Kieferwinkel sowie der Gaumenbogen. Aber auch die Zunge kann feuerrot und verdickt sein. Ist die Maulschleimhaut entzündet, spricht man von einer Stomatitis. Beides kann durch schlechte Maulhygiene entstehen. Es gibt allerdings auch chronisch verlaufende Zahnfleisch- sowie Maulschleimhautentzündungen, deren genaue Ursachen nicht bekannt sind. Hier spielen vermutlich Viruserkrankungen, Bakterien, genetische Veranlagungen sowie Autoimmunerkrankungen eine Rolle.

Parodontitis bei der Katze

Zahnfleischerkrankungen sind oftmals Vorboten einer Parodontitis, einer massiven Entzündung des kompletten Zahnhalteapparates, die sogar zum Knochenabbau führen kann. In manchen Fällen kann die Katze sogar das komplette Gebiss verlieren. Viel schlimmer als die Infektion der Maulhöhle sind die Bakterien und Keime, die in den Blutkreislauf des Tieres eindringen und Schäden an inneren Organen verursachen. Ist die Keimbelastung erhöht, kann das lebensgefährlich für die Katze werden, da es nachweislich zu Entzündungen an den inneren Organen, wie Herz, Nieren und Leber sowie zu Stoffwechselerkrankungen kommen kann.

Parodontitis bei der Katze Ist die Keimbelastung durch eine Zahnfleischerkrankung erhöht, kann es zu Entzündungen an den inneren Organen kommen.

Behandlungsmöglichkeiten für die Katze bei Zahnerkrankungen

Egal, welcher Zahnerkrankung die Katze erleidet, generell gilt: Die Behandlung von Zahnerkrankungen hängt immer von der Schwere des Zustands ab. Bei einer professionellen Zahnreinigung kann der Zahnstein vom Tierarzt unter Narkose entfernt werden. Bei besonders schweren Zahnproblemen können betroffene Zähne sogar entfernt werden, um so die Schmerzen zu lindern und Infektionen zu verhindern. In manchen Fällen werden vom Tierarzt Antibiotika und Schmerzmittel verschrieben. Chronische Erkrankungen sind meist nicht heilbar und müssen dauerhaft in Absprache mit dem Tierarzt behandelt werden, um sie in den Griff zu bekommen und der Katze eine gute Lebensqualität zu ermöglichen. Außerdem ist auch ein vorbeugender Schutz essenziell.

Zahnproblemen vorbeugen

Vor allem Zahnfleischentzündungen sowie Zahnstein sind bei Katzen keine Seltenheit und können unangenehme Folgen für Ihre Samtpfote haben, die die Lebensqualität der Katze einschränken können. Deswegen ist eine gezielte Zahnpflege wichtig.

Regelmäßige Kontrolle

Besonders bei Wohnungskatzen sollten Halter auf die Zahnpflege großen Wert legen. Natürlich sollten aber auch die Zähne der Freigänger-Katzen regelmäßig inspiziert werden. Hat die Katze erste Warnsignale (Mundgeruch und vermehrter Speichelfluss), die auf Zahnprobleme hinweisen, sollte ein Blick in das Katzenmaul geworfen werden. Bräunliche Verfärbungen, feste Zahnbeläge oder aber gerötetes Zahnfleisch sind Anlass dafür, dem Tierarzt einen Besuch abzustatten.

Regelmäßige Kontrolle des Katzengebisses Regelmäßige Kontrolle hilft vielen Zahnerkrankungen vorzubeugen.

Die richtige Ernährung bei Katzen

Eine angemessene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Zahngesundheit von Katzen. Die richtige Ernährung kann dazu beitragen, gesunde Zähne und Zahnfleisch bei Katzen zu sorgen. Gutes Katzenfutter enthält einen hohen Fleischanteil und wenig Kohlenhydrate. Und auch der Verzicht auf Zucker ist wichtig, da dieser in der Katzenfutterzusammensetzung unnötig ist. So können Sie für die optimale Versorgung Ihrer Katze sorgen.

Natürlich sollte die Mieze auch immer genug Wasser zur Verfügung haben. Je mehr die Katze trinkt, umso weniger Mineralstoffe reichern sich im Speichel an. In Verbindung mit Zahnbelag entsteht so Zahnstein, der je nach Menge nur schwer zu entfernen ist.

Zahnpflege bei Katzen

Bei schwerwiegenderen oder sogar länger andauernden Zahnproblemen kann bei der Katze auch mit Hilfe verschiedener Mittel eine regelmäßige Behandlung der Katzenzähne durchgeführt werden. Die effektiv-reinigende Wirkung von OralClean+Care basiert auf einer speziellen Rezeptur von hochqualitativen Citruskernextrakten und Kräuterölen. Alle Inhaltsstoffe sind natürlich und für eine gesunde Katze völlig unbedenklich. Es wirkt gegen Bakterien und reinigt die Zähne, indem der Zahnstein schichtweise allmählich aufgeweicht und gelöst wird. Gleichzeitig schützt OralClean+Care die Zähne und verhindert das erneute Festsetzen von Zahnbelag. Der empfindliche Zahnschmelz bleibt hierbei erhalten. Auch unangenehmer Maulgeruch kann deutlich reduziert werden.

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Regelmäßige Check-Ups beim Tierarzt

Tierarztbesuche runden die Prophylaxe ab. Diese sollten die Überprüfung der Zahngesundheit miteinschließen. Denn nur so können Zahnprobleme frühzeitig vom Experten erkannt und behandelt werden.

Häufige Fragen zu Zahnerkrankungen bei Katzen

Wie merke ich, dass meine Katze Zahnprobleme hat?

Leidet die Katze unter Appetitlosigkeit, übermäßigem Speichelfluss oder einem geröteten Zahnfleisch, sind das alles Signale für Zahnprobleme bei der Katze. Außerdem putzen sich Katzen nicht mehr ordentlich und ziehen sich vermehrt zurück.

Woher kommen Zahnprobleme bei Katzen?

Das Maul einer Katze enthält viele Bakterien, die normalerweise nicht krankheitserregend sind. Bis sie sich vermehren. Werden es immer mehr, legen sie sich um die Zähne und erzeugen einen weichen, klebrigen Belag. Wenn dieser nicht entfernt wird, wird er hart. So kann sich Zahnstein entwickeln. Zahnstein ist der Grund für die meisten Zahnerkrankungen bei der Katze.

Wie erkenne ich FORL bei Katzen?

Um FORL zu erkennen, sollte man zuerst darauf achten, ob man generell Anzeichen für Zahnschmerzen erkennt. Zusätzlich können Schmerzschreie beim Fressen, sowie Zähneknirschen oder -klappern Symptome für FORL sein. Zur Diagnose sollte ein Dentalröntgen beim Tierarzt erfolgen.

Was passiert, wenn FORL bei Katzen nicht behandelt wird?

Wird FORL nicht rechtzeitig erkannt beziehungsweise behandelt, kann ein Großteil der Katzenzähne bereits so geschädigt sein, dass er entfernt werden muss. Dies ist jedoch im Sinne der Katze! Denn bleibt ein Zahn, der von FORL befallen ist, bereitet er der Mieze Schmerzen. Um diese zu vermeiden, kann es auch passieren, dass die Katze die Nahrungsaufnahme einstellt.

Ist FORL bei Katzen heilbar?

FORL ist eine autoimmune Reaktion und daher nicht heilbar. Von FORL betroffene Zähne müssen bei der Katze vollständig entfernt werden, um so Schmerzen zu lindern. Ansteckend ist FORL nicht.

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