Der gesicherte Freigang

Das Thema des gesicherten Freigangs taucht mittlerweile immer häufiger in Zeitschriften, Foren oder aber in Gesprächen mit Katzenfreunden auf. Er ermöglicht vielen Katzenhaltern einen Kompromiss: Die Samtpfote bekommt in einem speziell abgesicherten Bereich artgerechten Auslauf, Abwechslung und frische Luft, ist aber gleichzeitig vor den Gefahren draußen – wie beispielsweise dem Straßenverkehr – geschützt. Dabei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie genau Sie Ihrer Samtpfote abseits des regulären Freigang Frischluft ermöglichen können. Je nach Charakter der Katze passt die ein oder andere Variante sicher etwas besser zu Ihrem Stubentiger. Das Wichtigste ist, dass Sie und Ihre Katze sich mit der jeweiligen Situation wohlfühlen. Auch für den gesicherten Freigang – egal in welcher Form er stattfindet – gilt, dass Ihre Mieze geimpft, kastriert und gechippt sein sollte.

Der gesicherte Freigang bei Katzen: Pro & Contra

Anschleichen, lauern, jagen – lässt man die Katze frei durch die Umgebung streifen, dann ermöglicht man ihr auf ganz natürliche Art und Weise ihren Instinkten nachzugehen. Zudem haben Katzen draußen auch einfach mehr Möglichkeiten sich auszutoben als in der Wohnung. 

Und auch für den Halter bedeutet der Freigang der Katze weniger Arbeit. Die Samtpfote macht nicht nur einen Teil ihres täglichen Geschäfts draußen in der Natur, sondern hat auch weniger Möglichkeiten an Möbeln, Tapeten oder Teppichen zu kratzen. 

Ein weiterer Vorteil des Freigangs für die Katze ist der Umgang mit den Nachbarskatzen. So kann nicht nur ihr Sozialverhalten gestärkt werden, sondern auch ihre Neugier befriedigt werden. Die viele Bewegung verhindert zusätzlich Übergewicht bei Katzen, da sie sich draußen auch mehr bewegen als innerhalb der vier Wände.

Kurz gesagt: Eine artgerechte Haltung von Katzen lässt sich mit dem Freigang leichter bewerkstelligen. Allerdings kann der ungesicherte Freigang für die Tiere auch lebensgefährlich werden, vor allem wenn es zu Unfällen mit dem Auto kommt. Dafür müssen Sie nicht unbedingt an einer stark befahrenen Hauptstraße wohnen, denn auch in ruhigen Straßen kann die Samtpfote mit einem Fahrzeug kollidieren. Unfälle können ebenso passieren, wenn Ihr Freigänger ein Halsband trägt. Damit kann sie hängenbleiben, sich schwer verletzen und schlimmstenfalls versehentlich strangulieren. Achten Sie deswegen bei der Wahl des Halsbandes auf eins mit Sicherheitsverschluss, damit dieses im Ernstfall aufgeht oder verzichten sich gänzlich darauf. 

Unkastrierte Katzen und Kater können während ihres Streifzuges in teilweise blutige Revierkämpfe geraten. Gefahren gehen aber auch von den Nachbarshunde und anderen Wildtieren (wie Marder oder Füchse) aus. Aber auch kleinere Tiere können der Samtpfote viel Ärger bereiten. Parasiten wie Zecken, Flöhe oder Würmer oder andere Krankheiten können während des Freigangs aufgenommen oder sogar von Artgenosse zu Artgenosse übertragen werden. Zudem sollte man bedenken, dass die Katze draußen in der freien Natur auch Ihrem Jagdinstinkt nachgehen wird und gelegentlich Mäuse oder Singvögel fängt und diese eventuell ihrem Halter als Geschenk vor die Haustür legt. Auch Giftpflanzen oder andere Giftstoffe können versehentlich verzehrt werden.

Ist Ihr Freigänger besonders neugierig und scheut nicht vor dunklen Garagen, Kellern oder Gartenlauben, dann kann es passieren, dass er in ebendiese versehentlich eingeschlossen wird. Problematisch wird es außerdem, wenn es der Samtpfote bei den Nachbarn besser gefällt und sie sich dort ein neues Zuhause sucht oder aus Unerfahrenheit zu weit weg läuft und den Weg nicht mehr zurückfindet.

Sie sehen also, dass auch ein ungesicherter Freigang gut abgewogen werden sollte. Mehr zum Thema Freigang bei Katzen erfahren Sie in unserem Ratgeber-Artikel.

Die Bedürfnisse der Katze respektieren

Bei der Überlegung, ob Sie Ihre Katze in den Freigang schicken oder nicht, sollten Sie vor allem an zwei Dinge denken. Auch Katzen sind verschieden. Jede hat eine individuelle Persönlichkeit und eigene Vorlieben. Was also für die eine Katze besser ist, muss nicht das Richtige für Ihre sein. In der Diskussion, ob drinnen oder draußen, gibt es kein Richtig oder Falsch. Denn egal, ob Freigangs- oder Wohnungskatze, beide können ein zufriedenes Leben führen.

Das richtige Katzenfutter für den gesicherten Freigang

Ist ihre Wohnungskatze eher der verschlafene Faulpelz oder doch eher der stürmische Stubentiger? Je nach Aktivitätsgrad der Katze, sollte auch die Nahrungszufuhr angepasst werden. Denn mit der richtigen Menge können Sie nicht nur Übergewicht vermeiden, sondern Ihre Samtpfote zusätzlich auch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen.
Im Vergleich zu Freigängern haben Wohnungskatzen gar nicht die Möglichkeit sich so weit und viel zu bewegen. Bei Ihren Streifzügen in der freien Natur legen Katzen auch einige Kilometer zurück. Wohnungskatzen können diese Zahl nur schwer erreichen. Erhebliche Unterschiede gibt es ebenso beim Aktivitätsgrad. Dieser fällt bei Freigängern deutlich höher aus. Deswegen ist es wichtig auch der Wohnungskatze zahlreiche Beschäftigungs- und Klettermöglichkeiten zu bieten, damit diese sich daran austoben kann. Generell gilt jedoch: Ist eine Katze kastriert, älter oder weniger aktiv, dann sinkt ihr Kalorienbedarf. Außerdem kann die Wohnungskatze nicht so wie der Freigänger ihre Nahrung durch frischen Beutefang selbst ergänzen.
Durch all diese Gründe sollte auch die Nahrung den Umständen der Katze angepasst werden, damit diese kein Übergewicht bekommt. Gehört Ihre Katze zur gemütlichen Sorte, dann raten wir Ihnen zu MeatCrisp Sterilised. Wenn Ihr Stubentiger gerne durch die eigenen vier Wände flitzt und keine Spielmöglichkeit auslässt, dann können Sie auch zu MeatCrisp Adult greifen.

Der gesicherte Freigang bei Katzen

Zwischen der Sicherheit eines Stubentigers und der Freiheit eines richtigen Freigängers liegt der „gesicherte Freigang“. Das bedeutet, dass Sie Ihren Garten oder Ihren Balkon sichern und abgrenzen. Dort kann sich Ihre Katze dann nach Herzenslust austoben, Vogelgezwitscher hören, das ein oder andere Insekt jagen oder einfach die Sonne genießen – ohne dabei das Grundstück zu verlassen. 
Auch dem Katzenhalter werden damit einige Sorgen genommen. Außerdem gibt es auch einige Katzenrassen (wie beispielsweise höhere Generationen der Bengalen oder Savannahs), bei denen ein gesichertes Gehege zur Haltungsauflage gehört. Wenn Sie Ihrem Stubentiger einen gesicherten Freigang bieten – egal, ob im Garten oder auf dem Balkon – impfen, kastrieren und chippen sollten Sie Ihre Katze trotzdem.

Ein Katzenzaun für den Garten

Wenn genug Platz vorhanden ist und man handwerklich begabt ist, können Sie Ihren Garten in ein sicheres Katzenparadies verwandeln. So wird dieser zu einer guten Alternative zum ungesicherten Freigang, in dem die Katze frische Luft genießen kann. Damit der katzengerechte Garten aber auch wirklich ausbruchssicher ist, gibt es einiges zu beachten.
Wichtigstes Augenmerk sollte dabei auf dem Zaun liegen. Denn ein normaler Gartenzaun ist für die Samtpfote kein wirkliches Hindernis. Sie könnte darüber klettern oder unten durchkriechen. Deswegen sollte der Katzenzaun unbedingt bis zum Boden reichen und dort verankert sein und auch zwischen 1,50m und 1,80m hoch sein. Am oberen Ende können Sie zusätzlich nach innen gerichtete Winkel anbringen, damit Ihr Stubentiger diese Barriere garantiert nicht überklettern kann. Achten Sie auch darauf, dass Büsche, Bäume, Häuschen und andere Objekte nicht zu nah am Zaun stehen, da diese Ihre Katze auch beim Überklettern des Zaunes unterstützen könnten.
Mit einem Katzenzaun kann der Garten abgesichert werden. Ein Katzenzaun sollte bis zum Boden reichen und zwischen 1,50 und 1,80m hoch sein.

Innerhalb des katzensicheren Bereiches sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt und Sie können Ihrer Samtpfote ein richtiges Abenteuerparadies erschaffen. Sie können beispielsweise Aussichtsplattformen oder Kratzbäume (natürlich in sicherem Abstand zum Zaun) errichten. Generell sollten Sie Ihrer Katze viele Rückzugsorte und Beobachtungsposten bieten. Katzenfreundliche Pflanzen und Büsche sorgen zusätzlich für Abwechslung und Versteckmöglichkeiten. Dabei sollten sie unbedingt darauf achten, dass diese ungiftig sind. Für die besonders warmen Tage sollte  es genügend Schattenplätze geben. Damit sich Ihre Katze nicht unnötig verletzt, sollten Sie darauf achten, dass sie keine spitzen Gartengeräte herumstehen lassen.

Die erste Zeit im gesicherten Garten sollten Sie unbedingt gemeinsam mit Ihrer Samtpfote verbringen, damit sie sich in Ihrer Gesellschaft in Ruhe an das neue Revier gewöhnen kann. Denken Sie außerdem an eine Katzenklappe. Denn wenn sich Ihre Katze draußen genug beschäftigt hat und wieder rein ins Warme möchte, dann sollten Sie ihr dies auf dem einfachsten Weg ermöglichen.

Die Voliere - ein Katzenfreigehege

Falls Sie nicht die Möglichkeit haben den gesamten Garten einzuzäunen und somit katzensicher zu machen, dann ist der Anbau direkt am Haus eine gute Möglichkeit. So können Sie einen Teil Ihres Grundstücks sichern und abgrenzen und Ihrer Samtpfote so einen sicheren Bereich bieten, in der sie nach Herzenslust toben, die Natur erkunden und die Sonne genießen kann. Damit die Vierbeiner zwischen Haus und Garten wählen können, sollten Sie auch hier eine Katzenklappe installieren. Welche Katzenklappe mit welchem System Sie wählen, sollten Sie sich vorab überlegen, um diese beim Anbau auch berücksichtigen zu können.
Die Katzenvoliere sollte je nach Katzenzahl groß genug und natürlich auch ausbruchssicher sein. Planen Sie auch überdachte Zonen und auch Schattenplätze ein. Sie können auch Büsche oder Sträucher, die bereits in Ihrem Garten wachsen, einbinden oder auch verschiedene Untergründe anbieten. Innerhalb der Voliere sollten Sie Ihrer Katze natürlich auch vielfältige Spielmöglichkeiten einrichten, die dem Bedarf Ihrer Samtpfote entsprechen. Sie können beispielsweise ein Beet mit weicher Katzenminze bepflanzen, eine kleine Aussichtsplattform installieren oder einen großen Kratzbaum aufstellen. Auch ein flacher Teich oder Höhlen, in denen sich die Samtpfote verstecken kann, laden die Katze zu allerlei Aktivitäten, aber auch zum Verweilen und zum Bleiben ein. Wichtig ist, dass die Katze diesen Bereich annimmt und auch als  ihr Revier akzeptiert. Dafür sollten Sie zu Beginn gemeinsam mit Ihrer Katze viel Zeit in der Voliere verbringen, damit sie weiß, wo es außerhalb der vier Wände etwas Interessantes zu entdecken gibt.
Die Katzenvoliere sollte je nach Katzenzahl groß genug und natürlich auch ausbruchssicher sein. Mit einer Voliere können Sie Ihrer Samtpfote einen sicheren Bereich bieten.

Den Balkon katzensicher machen

Hat man keinen Garten, aber einen Balkon, dann bietet sich natürlich auch die Möglichkeit an, diesen katzengerecht und katzensicher zu gestalten. Auch hier steht natürlich die Sicherheit wieder im Vordergrund. Ein Katzenschutznetz beziehungsweise -draht ist in diesem Fall ratsam. Wenn die Samtpfote beispielweise einem potenziellen Beutetier hinterherspringen möchte, dann kann dies so verhindert werden und der Katze womöglich sogar das Leben retten. Bei der Wahl eines geeigneten Schutznetzes sollte unbedingt auf die Maschenweite geachtet werden. Die Abstände der Maschen sollten dabei nicht so groß sein, dass Ihre Katze den Kopf durchstecken kann. Denn kommt der Kopf der Katze hindurch, passt meistens auch der Körper der Katze durch das Loch. Außerdem könnte Erstickungsgefahr bestehen, wenn sich die Katze versehentlich verheddert und sich dabei so selbst stranguliert. Zusätzlich sollte das Balkongeländer abgesichert werden, denn Katzen finden Schlupflöcher relativ schnell.
Auch einen Balkon kann man katzensicher gestalten. Auf dem Balkon ist ein Katzenschutznetz ratsam.

Bei der Gestaltung des Balkons sind wieder Ihre Fantasie und Kreativität gefragt. Auch einen Balkon können Sie in mehreren Dimensionen nutzen. Katzen lieben Plätze in der Höhe, von denen aus sie alles beobachten können. Statt einem herkömmlichen Kratzbaum können Sie echte Baumstämme aufstellen, die gleichzeitig auch als Klettermöglichkeit genutzt werden können. Hat Ihre Katze Spaß am Wasser, können Sie einen kleinen Katzenpool aufstellen und vieles mehr. Manche Elemente könnten Sie natürlich auch nach einer gewissen Zeit auf dem Balkon wieder austauschen. So können Sie etwas Abwechslung reinbringen. Sie werden auch schnell feststellen, was Ihnen noch zu dem perfekten Katzenparadies auf dem Balkon noch fehlt und was Ihrem Stubentiger besonders viel Spaß bereitet.

Bevor Sie zur Tat schreiten, um Ihren Balkon katzengerecht umzugestalten, sollten Sie vorher Ihren Vermieter informieren und diesen um Erlaubnis bitten. Mittlerweile gibt es auch Katzensicherungen, bei denen Sie nicht in die Bausubstanz bohren müssen und die sich leicht anbringen lassen. Halten Sie Erlaubnis und Vereinbarungen mit Ihrem Vermieter im besten Fall schriftlich fest, damit es später zu keinen Missverständnissen kommt. Ist Ihr Vermieter gegen den Katzenbalkon, dann sichern sich wenigstens die Balkontür mit einem stabilen Insektenschutznetz, um diesen so katzensicher zu machen.

Ist der katzensichere Balkon dann in Benutzung, führen Sie regelmäßig Sicherheitschecks durch. Denn durch einen Sturm kann sich das Netz lockern. Möglicherweise entstehen mit der Zeit auch größere Lücken. Achten Sie ebenfalls darauf, was Sie auf dem Balkon lagern. Düngemittel sollten zum Beispiel nicht in Kontakt mit Ihrer Samtpfote kommen.

Das gesicherte Fenster - Frischluft für Wohnungskatzen

Wenn man weder Garten noch einen Balkon hat, dann kann man seinem Stubentiger trotzdem die Möglichkeit geben, Frischluft zu schnuppern und Sonne zu tanken. Denn auch Fenster lassen sich so absichern, dass ein vollständiges Öffnen möglich ist, und bieten der Katze somit einen Ort für einen luftiges Mittagsschläfchen. 
Sind die Fenster gesichert, wird auch das Lüften im Katzenhaushalt generell sicherer. Denn wenn der Jagdinstinkt der Katze durch Blätter, Vögel oder Insekten, die vor dem Fenster fliegen, geweckt wird und die Mieze hinterherspringen will, kann durch den Fensterschutz Schlimmeres verhindert werden. So einen Schutz können Sie entweder kaufen oder mit einfachen Mitteln selbst bauen.
Auch bei gekippten Fenstern sollten Sie Vorsicht walten lassen. Diese können bei Katzen nicht nur für gefährliche Verletzungen sorgen, sondern sogar bis zum Tod führen. Wenn die Katze im gekippten Fenster stecken bleibt, weil sie einen Ausbruchversuch gestartet hat, dann kann sie sich durch die schiefe Lage der Fensterscheibe zum Rahmen körperliche Schäden zuziehen. Diese Schmerzen und Hilflosigkeit kann zu Panikattacken bei der Katze führen. Fängt sie an sich wild befreien zu wollen, kann sie dadurch noch tiefer in den Spalt rutschen.
Unter Tiermedizinern wird das auf diese Art entstandene Krankheitsbild auch Kippfenster-Syndrom genannt. Wenn die Katze im Fensterspalt feststeckt, kann es passieren, dass die Hauptschlagader eingeklemmt wird und somit auch die Hintergliedmaßen nicht mehr mit Blut versorgt werden. Folgen davon können die Lähmung der Hinterbeine, die Beschädigung von Dickdarm, Blase und Bauchwand und das Absterben des Gewebes sein. Auch Wirbelsäule, Nerven, Organe und weitere Knochen können Langzeitschädigungen davontragen. Viele Katzen erleiden außerdem einen Schock. Katzen, die das Kippfenster-Syndrom davontragen, müssen medikamentös und mit Tierphysiotherapie behandelt werden. Diese ist allerdings nicht immer erfolgreich. Umso wichtiger ist es also, die Fenster im Katzen-Haushalt abzusichern und nicht unbeaufsichtigt zu lassen.

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