Kalorienbedarf beim Hund

Gewichtstabellen bestimmter Hunderassen dienen lediglich der Orientierung. Besser beurteilen Sie individuell, ob Ihr Hund Idealgewicht aufweist. Wenn dem nicht so ist, sollten Sie den Energiebedarf überprüfen.

Der Energiebedarf bezeichnet die Energiemenge, die der Hund für seine Lebensfunktionen und Leistungsfähigkeit benötigt. Dieser individuelle Bedarf sollte durch das tägliche Futter abgedeckt sein. Der Hund benötigt nicht nur Energie für Eigenbewegungen und damit Muskelkraft, sondern auch allgemein für seinen Grundumsatz (z. B. Funktionen wie Atmung, Kreislauf und Regulation der Körpertemperatur). So verbraucht selbst ein schlafender Hund Energie.

Es gilt das richtige Maß bzw. die optimale Menge zu finden: Eine zu hohe Energieaufnahme kann leicht zu Übergewicht führen. Eine zu geringe Energiemenge hingegen kann Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen (besonders in der Wachstumsphase) zur Folge haben. Nur wenn die Fütterungsmenge dem tatsächlichen Verbrauch entspricht, kann der Hund sein Idealgewicht halten. Im eigentlichen Sinne orientiert man sich beim Hund nicht am Idealgewicht, sondern an der Idealansicht. Denn ein Hund, dessen Aktivitätslevel gesteigert wird, nimmt an Muskelmasse zu und gleichzeitig an Fettmasse ab. Muskeln sind aber schwerer als Fett und so würde die Waage fälschlicherweise eine Erhöhung des (Über-)Gewichts anzeigen. Gehen Sie deshalb beim Idealgewicht nach Sicht vor. Hier hat sich der sog. Body Condition Score (BCS) bewährt. Dabei müssen die Taille von oben (hinter den Rippen) und die eingezogene Bauchlinie von der Seite sichtbar sein. Außerdem sollte der Hund insgesamt gut proportioniert und die Rückenwirbel auf leichten Druck spürbar sein. Bei Jungtieren im Wachstum ist der BCS allenfalls in Verbindung mit einer Wachstumskurve und regelmäßigen Gewichtskontrollen aussagekräftig.

Der (Kalorien-) Bedarf kann von Hund zu Hund stark schwanken, aber von welchen Faktoren ist dieser abhängig?

• Aktive, sportliche Hunde haben einen höheren Energiebedarf.
• Junge, temperamentvolle Hunde brauchen meist mehr Futter als ältere, ruhige Hunde.
• Größe und Gewicht spielen eine entscheidende Rolle.
• Hunde in der Wachstumsphase benötigen ein der Gewichtsentwicklung ein entsprechendes Mehr an Energie.
• Kurzhaarige Hunde müssen mehr Energie aufwenden, um ihre Körpertemperatur zu halten als langhaarige mit viel Unterwolle.
• Hundesportliche Hochleistungen erfordern zusätzliche Energie.
• Eine Kastration führt oft zu einem geringeren Energiebedarf.
• Trächtigkeit oder bestimmte Haltungsformen (Gruppen-/Outdoor-Haltung), ebenso wie viele Erkrankungen sind energiezehrend.
• Umweltfaktoren: Erhöhte Luftfeuchte, verstärkte Luftbewegungen oder extreme Außentemperaturen steigern den Energiebedarf.

Der Energiebedarf, also die Menge an Kalorien, die der Hund täglich aufnehmen muss, ist sehr variabel und von vielen Faktoren abhängig. So spielen natürlich das Gewicht und die Körpergröße eine entscheidende Rolle. Hierbei ist zu bedenken, dass ein Hund von 40 kg nicht einfach den achtfachen Bedarf eines 5-kg-Hundes hat – durchschnittlich braucht er weniger als die fünffache Menge! Kleine Hunde haben nämlich im Verhältnis eine größere Körperoberfläche, über die Wärme – also Energie – verloren geht. Deshalb brauchen kleine Hunde im Verhältnis (nicht absolut) mehr Futter bzw. Energie als große Hunde. Während der kleinere Hund mit 5 kg 320 kcal/Tag (ca. 90 g Adult Chicken pro Tag) braucht, kommt der größere 40-kg-Vierbeiner mit 1520 kcal/Tag (ca. 420 g Adult Chicken pro Tag) aus.

Der Energiebedarf des Hundes unterscheidet sich somit schon allein anhand von Rasse, Alter, Geschlecht, Körpergröße, Futterverwertung und Leistungsintensität. Eine Fütterungstabelle kann damit nur als empfohlener Richtwert angesehen werden. Diese spiegelt den Kalorienbedarf eines durchschnittlich aktiven Hundes wider. Abweichungen nach oben oder unten sind daher keine Seltenheit. Ziel ist es, die richtige Futtermenge für den eigenen Hund herauszufinden. Generell sollten Sie sich bei der Fütterungsempfehlung immer am Idealgewicht und nicht am tatsächlichen Gewicht orientieren. Passen Sie bei Bedarf die Futtermenge in kleinen Schritten an und beobachten Sie die Gewichtsveränderung innerhalb eines Zeitraums von 1 bis 2 Wochen.

Damit Sie den Kalorienbedarf Ihres Hundes nicht umständlich berechnen müssen, bieten wir Ihnen zur schnellen Orientierung folgende Tabelle (Angaben in kcal/Tag):

Nimmt ein Hund mehr Energie zu sich, als er benötigt, wird die überschüssige Energie in Körperfett umgewandelt und kann als Folge zu Übergewicht führen. Übergewichtige Vierbeiner sollten nicht radikal auf Diät gesetzt werden, indem ihre Futtermenge einfach stark reduziert wird. Dies könnte zu einer Unterversorgung von Proteinen, Vitaminen und Mineralien führen. Wir empfehlen eine Verringerung der Futtermenge um maximal ein Drittel. Dabei sollte Ihr Hund zwischen 1 bis 2 % seines eigenen Körpergewichts pro Woche verlieren – mehr würde den Körper zu sehr belasten. Bei einem 40- kg-Hund würde das eine Gewichtsreduzierung von 400 bis 800 g pro Woche bedeuten.

Übergewicht kann bei Hunden – genau wie beim Menschen – zu Folgeerkrankungen führen. Dazu zählen Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System und den Atemwegen sowie ein erhöhtes Narkoserisiko. Zudem führt ein erhöhtes Körpergewicht zu einer weiteren Reduzierung des Aktivitätslevels und verstärkt dann die Spirale zur Fettleibigkeit. So sollten Leckerchen und Kauartikel für zwischendurch stark reduziert und generell von der täglichen Futtermenge abgezogen werden. Ein 5-kg-Hund nimmt mit 20 g Leckerchen mitunter bereits 1/5 des Tagesbedarfs auf!

Mit zunehmendem Alter geht meist auch ein reduzierter Kalorienbedarf einher. Der Hund bewegt sich nicht mehr so viel wie früher und das Aktivitätslevel wird zum Teil durch Krankheiten zusätzlich eingeschränkt. Auch der Stoffwechsel bei älteren Tieren verlangsamt sich. Behalten Sie daher Ihren Vierbeiner mit zunehmendem Alter genau im Auge und passen Sie die Fütterungsmenge gegebenenfalls an. Insbesondere bei Krankheiten wie Arthrose ist es wichtig, dass Ihr Hund sein Idealgewicht hält und nicht zu viele Kilos mit sich herumzutragen hat.

Im Gegensatz dazu hat beispielsweise eine Hündin während der Tragezeit, aber insbesondere auch während der Säugezeit einen erhöhten Energiebedarf. Die Kalorienzufuhr ist in dieser Phase unbedingt anzupassen, um einen Gewichtsverlust zu vermeiden.

Hunde, die etwas zu viel auf den Rippen haben, benötigen nicht gleich eine Diät-Nahrung. Das Gewichtsmanagement kann hier in der Regel problemlos über die Futtermenge erfolgen. Denn entscheidend für Hundenahrung ist, neben dem reinen Gehalt, auch die Qualität und damit die optimale Verwertbarkeit der Proteine. Diese Hunde können daher ohne Bedenken weiterhin mit PLATINUM gefüttert werden.

Hat Ihr Vierbeiner allerdings bspw. ein langanhaltendes Übergewicht, bei dem eine Anpassung der Futtermenge nicht ausreicht, kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, in Absprache mit dem Tierarzt auf eine spezielle Ernährung zurückzugreifen. Auch für diese Hunde gibt es nun ein Angebot in bewährter PLATINUM-Qualität.

Die Veterinärlinie unseres Tochterunternehmens PLATINUM VETACTIVE erweitert das bestehende PLATINUM Sortiment um Produkte für Tiere mit therapeutischen Bedürfnissen. Bei den in Zusammenarbeit mit Tierärzten entwickelten Produkten wurde selbstverständlich die bewährte PLATINUM Philosophie und unser PLATINUM Qualitätsanspruch zugrunde gelegt. Das in Zukunft weiterwachsende PLATINUM VETACTIVE Portfolio reicht bereits heute von Spezialnahrung über Nahrungsergänzung hin zur Pflege und Desinfektion.

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